Auch unsere Liefertouren stellen einen Kreislauf dar. Denn wir fahren keine Sterntouren, sondern Touren-Kreise, die von einer extra für uns entwickelten Software die Routen so ausrechnet, dass am Ende kein Kilometer zu viel gefahren wird. Und wir bewegen nicht nur unsere Waren ganz regional im Kreis, sondern erzeugen mit lokalen Handelsbeziehungen zu unseren Partner-Gärtnereien eigene regionale Wertschöpfungskreisläufe. Sogar einen Energiekreislauf erzeugen wir seit 2008 mit unserer Photovoltaikanlage auf dem Dach des Büro- und Packhallengebäudes. Und auch im Kleinen finden wir unzählige Dinge, die sich bei uns im Kreis bewegen: Die zahlreichen Rollen unserer Kistenförderbänder, die vielen Rollen unserer Ameisen (E-Hubwagen) und Rollis in der Packhalle und nicht zuletzt die vielfältigen neuen Kreislaufideen in den Köpfen unserer niemals stillstehenden Chefs…
Die eigentliche Grundlage unserer Kreisläufe ist aber die Kreislaufwirtschaft unserer Erzeuger. Pflanzenbau und Tierhaltung sind hier eng miteinander verbunden: Das Futter für die Tiere bauen Bio-Landwirte möglichst auf dem eigenen Betrieb an. Zudem kommt Obst & Gemüse, das wegen Mängel nicht in die Ökokisten gepackt wird, zurück zur Landwirtschaft an den Amperhof. Es wird entweder der Mutterkuhherde verfüttert, z.B. sind die Tiere ganz verrückt auf die gelben Rüben. Oder die Früchte werden als Kompost verwertet und dem Boden zurückgeführt. Auch der Dung der Tiere in Form von Mist oder Gülle wird auf die Felder ausgebracht, macht den Boden fruchtbar und dient den Pflanzen als Nahrungsquelle. So befinden sich die im Dünger, Boden und Futter enthaltenen Nährstoffe in der Biolandwirtschaft in einem stetigen Kreislauf. Das trägt aktiv zur Bodenfruchtbarkeit bei. CO₂ wird gebunden, das Bodenleben wird gefördert. Diesen Kreislauf haben die Erzeuger natürlich nicht neu erfunden, sondern einfach von der Natur abgeschaut. Anbauen, der Natur Zeit zum Wachsen geben, ernten und dann wieder von vorne anfangen. Eben alles immer wieder im Kreis.
Inzwischen hat auch die Politik erkannt, dass eine Kreislaufwirtschaft sinnvoll ist, um zum Beispiel die europaweit rund 2,5 Milliarden Tonnen Müll pro Jahr zu reduzieren. Also weg von der Wegwerfgesellschaft. Die Idee der “Circular Economy” ist seit einigen Jahren im Kreislaufwirtschaftsgesetz (KrWG) gesetzlich verankert. Im Grunde tut die Politik also damit das, was wir immer schon gemacht haben. Sie fängt an, in sinnvollen, nachhaltigen Kreisläufen zu denken. Noch sinnvoller wäre es natürlich, wenn wir von vornherein so produzieren, dass am Ende gar kein Abfall entsteht. Das hat der Chemiker Prof. Martin Braungart in Zusammenarbeit mit dem amerikanischen Architekten William McDonough bereits in den 90er Jahren erkannt und den “Cradle to Cradle” Ansatz entwickelt. Idee dahinter sind geschlossene Stoffkreisläufe – Unternehmen machen sich also schon im Vorfeld der Produktion Gedanken, wie sie ihre Produkte so gestalten, dass am Ende alles vollständig wieder zu neuen Produkten wiederverwertet werden kann. Für die Herstellung nutzen sie erneuerbare Energien. Alles läuft also dauerhaft im Kreis. Der Ansatz wurde 2022 mit dem deutschen Nachhaltigkeitspreis ausgezeichnet. Nun aber genug von Kreisen, sonst drehen wir uns am Ende doch noch selbst im Kreis, lieber nochmal die Erinnerung an das kompromisslose geradeaus gehen. Das tun auch die Erzeuger mit ihren Produkten, die wir Ihnen für diesen TUT GUT! Monat ausgesucht haben. In nachhaltigen Kreisläufen kompromisslos Gutes tun. Also lassen Sie uns gemeinsam etwas ins Rollen bringen und diese Erzeuger unterstützen.