Lassen Sie uns die Zweifler mit guten Argumenten mitnehmen und den Weg für diejenigen mitgehen, die im Moment keinen Kopf dafür haben. All die kleinen Schritte für eine bessere, nachhaltigere Welt sind nicht sinnlos. Denn Veränderung fängt in einem Kopf an, verteilt sich dann auf viele weitere, bis die Gesellschaft so weit ist.
Mit dem Thema der sozialen Kipppunkte, also dem Phänomen, dass wenige Menschen schnell umfassende Veränderungen herbeiführen können, beschäftigen sich verschiedene Wissenschaftler, auch mit konkretem Bezug auf die Klimakrise. Diesem Ansatz liegt das Prinzip sozialer Ansteckung zugrunde. Denn es sind vor allem andere Menschen, die Menschen zum Handeln bewegen. Wenn dann zusätzlich in den Bereichen Technologie, Politik und Gesellschaft Veränderungen stattfinden, kann ein sozialer Kipppunkt erreicht werden, der wiederum - einmal überschritten - unumkehrbare gesellschaftliche Änderungen auslöst. Zugegeben, es ist eine kleine Hoffnung, die rasant an Fahrt aufnehmen müsste, um Veränderung zu bewirken, aber es ist eine Hoffnung. Wir müssen also weitergehen! Wir müssen weiter unsere Ressourcen schützen, eine resiliente Bio-Landwirtschaft aufbauen, Bio bezahlbar für alle machen, enkeltauglich handeln und vor allem nachhaltig konsumieren. Und was liegt da näher, als direkt an Weihnachten, der größten Konsumschlacht schlechthin, damit anzufangen? Etwas ändern heißt ja nicht, dass wir alle liebgewonnenen Traditionen über Bord werfen müssen und ohne Baum, ohne Geschenke und mit fadem Essen schlecht gelaunt Weihnachtslieder singen. Lassen Sie uns einfach unsere Traditionen an die heutige Zeit anpassen und andere anstecken, das Gleiche zu tun.
Deshalb hier ein paar Ideen für ein nachhaltigeres Fest:
Nachhaltig schenken. Es muss nicht immer das neueste Gerät sein! Zahlreiche elektronische Geräte erhält man auch in guter Qualität wiederaufbereitet. Und um der Enttäuschung von Kinderherzen entgegenzuwirken, die sich schon auf das Neueste vom Neuesten gefreut haben, ist unser Tipp: Nehmen Sie sie mit auf den Weg. Mit dem gesparten Geld, lassen sich gezielt Projekte unterstützen, mit denen sich Kinder und Jugendliche direkt identifizieren können. Dabei lernen sie, dass ihr Verzicht anderen nützt. Von Tierpatenschaften (das muss nicht nur der Zoo sein, auch der LBV Fürstenfeldbruck, NABU und Co. bieten hier viele Ideen, oder vielleicht haben Sie ja auch einen Gnadenhof in direkter Nähe?), über Sozial- und Öko-Projekten wie der Wunschbaum in Olching, bis zu Jugend- und Bildungsprojekten, es gibt eine große Bandbreite. Und vielleicht reicht das Geld ja auch, um diese Projekte über Weihnachten hinaus zu unterstützen, um Kinder und Jugendliche an die Idee zu binden. Hier bieten sich unsere beiden Spendenprojekte, das hofcafé in Fürstenfeldbruck und die Jugendhilfe in Überacker an.
Tannenbaum mal nachhaltig. Fast 30 Millionen Tannenbäume stehen jedes Jahr in Deutschlands guten Stuben. Leider kommen die meisten davon nicht aus dem Wald wie die Bäume vom Gut Mergenthau, die Sie alljährlich bis Ende November bei uns bestellen können, sondern in Form einer perfekten Nordmanntanne von riesengroßen Monokultur-Plantagen in Dänemark. Das muss nicht sein: Der Kauf beim Förster um die Ecke kostet gar nicht so viel mehr. Und das “selbst Aussuchen” des Baumes ist gerade für Kinder ein absolutes Highlight, vor allem dann, wenn es nicht der perfekte Baum ist, sondern ein liebevoll ausgewähltes, unperfektes Einzelstück! Weitere Alternativen sind Mietbäume (in manchen Regionen bei der Baumschule um die Ecke erhältlich) oder auch der Keihnachtsbaum.
Nachhaltig essen. Weihnachtlicher Fleischkonsum: Für die meisten Deutschen (fast 60%) gehört nach wie vor ein Fleischgericht zu Weihnachten auf den Tisch – aber die gute Nachricht ist: Grundsätzlich ist der Fleischkonsum an Weihnachten rückläufig. Wer nicht auf einen Braten verzichten mag, sollte natürlich auf Bio-Fleisch achten und der Lebensmittelverschwendung vorbeugen. Es gibt viele sehr leckere Reste-Ideen, die auch am zweiten Tag auf der Festtafel noch etwas hermachen. Oder Sie denken einfach ganz neu dieses Jahr und probieren einen Nussbraten, Frikadellen aus Hülsenfrüchten oder Tofu und Tempeh? Hier gibt es z.B. schöne Ideen.
Und eines liegt auf der Hand, das sinnvollste, nachhaltigste Geschenk ist und bleibt natürlich die Ökokiste unter dem Baum ;-) Lassen Sie uns die Hoffnung nicht verlieren, nachhaltig zuversichtlich bleiben und gemeinsam den Weg zum Kipppunkt vorantreiben.